Reinigungskonzepte für verschiedene Gebäudetypen

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Putzeimer mit Mop

Gebäudereinigung ist ein zentraler Bestandteil der professionellen Immobilienbewirtschaftung. Sauberkeit sorgt nicht nur für ein gepflegtes Erscheinungsbild, sondern leistet auch einen wesentlichen Beitrag zur Werterhaltung, Hygiene und Sicherheit – unabhängig davon, ob es sich um ein Bürogebäude, eine Schule, eine Produktionshalle oder ein Wohnhaus handelt. 

Da jede Immobilie eigene Anforderungen stellt, bedarf es individuell entwickelter Reinigungskonzepte. Dieser Beitrag zeigt auf, wie diese Konzepte konkret aussehen können, welche rechtlichen Rahmenbedingungen zu beachten sind und welche Best Practices sich in der Praxis bewährt haben.

Individuelle Anforderungen je nach Gebäudetyp

Gebäude unterscheiden sich nicht nur in ihrer Nutzung, sondern auch in den Anforderungen an Reinigung und Hygiene. Ein pauschaler Reinigungsplan funktioniert daher selten. Vielmehr muss jedes Objekt individuell betrachtet werden – sowohl hinsichtlich der zu reinigenden Flächen als auch im Hinblick auf Frequenz, Technik und verwendete Mittel. 

Ein Überblick über die verschiedenen Gebäudetypen:

Gebäudetyp Besonderheiten Reinigungsfrequenz
Bürogebäude Diskretion, Kundenverkehr, viele Kontaktflächen Täglich bis 5× wöchentlich
Schulen/Kitas Hygiene nach §36 IfSG, hoher Keimdruck Täglich, häufig auch mehrmals täglich
Industriehallen Technische Anlagen, Öl, Staub, Späne Täglich bis wöchentlich, abgestimmt auf Produktion
Wohngebäude Gemeinschaftsflächen, Mieterzufriedenheit 1–2× wöchentlich, saisonal erweitert

Reinigungsmethoden gezielt anpassen

Neben der Reinigungsfrequenz kommt es auch auf die Wahl der richtigen Methoden und Hilfsmittel an. Um hygienische Standards einzuhalten und Kreuzkontamination zu vermeiden, wird in der professionellen Reinigung mit farbcodierten Tüchern gearbeitet. Dabei steht zum Beispiel Blau für Oberflächen, Rot für Sanitärbereiche und Grün für Küchenbereiche.

Auch die eingesetzte Technik muss auf das Objekt abgestimmt sein. In Industriehallen kommen robuste Scheuersaugmaschinen zum Einsatz, während in Büros häufig Mikrofasermopps verwendet werden, die empfindliche Böden schonen und gleichzeitig effizient reinigen.

Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Auswahl der Reinigungsmittel. Je nach Oberfläche und Art der Verschmutzung werden alkalische, saure oder neutrale Reiniger eingesetzt. Eine regelmäßige Schulung des Reinigungspersonals stellt sicher, dass die Mittel korrekt dosiert und eingesetzt werden – sowohl im Sinne der Effektivität als auch der Nachhaltigkeit.

Organisation und Umsetzung durch spezialisierte Dienstleister

Ein gutes Reinigungskonzept beginnt nicht erst mit dem Einsatz von Reinigungspersonal, sondern bereits bei der detaillierten Planung. Professionelle Reinigungsunternehmen übernehmen nicht nur die praktische Ausführung der Arbeiten, sondern unterstützen auch bei der Konzeption, Organisation und Qualitätssicherung. 

Besonders Unternehmen mit eigener Stammbelegschaft und lokalem Bezug, bieten einen klaren Vorteil: Sie kennen regionale Anforderungen, können flexibel auf Veränderungen reagieren und gewährleisten eine zuverlässige Umsetzung durch eingespielte Teams.

Vom ersten Gespräch bis zur Umsetzung

Der Ablauf einer professionellen Zusammenarbeit beginnt in der Regel mit einer Objektbegehung. Dabei wird genau analysiert, welche Flächen vorhanden sind, wie diese genutzt werden und welche Reinigungsanforderungen sich daraus ergeben. 

Auf Basis dieser Informationen wird ein individuell abgestimmtes Leistungsverzeichnis erstellt. Dieses legt genau fest, welche Flächen wie oft und mit welchen Methoden gereinigt werden sollen. Grundlage dafür ist häufig die DIN EN 13549, eine Norm zur Qualitätsmessung in der Gebäudereinigung, die ein objektives Vorgehen ermöglicht.

Im nächsten Schritt erfolgt die Einsatzplanung. Dabei wird definiert, wie viele Reinigungskräfte für das Objekt benötigt werden, welche Geräte und Mittel zum Einsatz kommen und zu welchen Zeiten die Arbeiten stattfinden sollen. 

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Besonders wichtig ist hier die Abstimmung mit den Betriebsabläufen der jeweiligen Immobilie – etwa bei Bürogebäuden außerhalb der Arbeitszeiten oder bei Industriehallen im laufenden Produktionsbetrieb.

Qualitätssicherung im Alltag

Ein professioneller Dienstleister sorgt nicht nur für eine saubere Umsetzung, sondern auch für kontinuierliche Kontrolle und Nachbesserung. Hierzu gehören unter anderem Feedbackrunden mit dem Auftraggeber, digitale Reinigungsprotokolle und regelmäßige Sichtprüfungen. 

Bei größeren Objekten wird zusätzlich mit Stichprobenkontrollen gearbeitet, wie sie im Rahmen der DIN EN 13549 vorgesehen sind. Dabei werden zufällig ausgewählte Raumgruppen anhand festgelegter Kriterien geprüft – ein Verfahren, das Transparenz schafft und klare Qualitätsziele messbar macht.

Inhalt eines durchdachten Leistungsverzeichnisses

Ein strukturiertes Leistungsverzeichnis ist das Herzstück jeder professionellen Reinigungslösung. Es enthält unter anderem folgende Angaben:

  • Flächenangabe: die genaue Größe der zu reinigenden Bereiche in Quadratmetern
  • Reinigungsart: z. B. Unterhaltsreinigung (regelmäßig), Grundreinigung (intensiv, selten), oder Sonderreinigungen (z. B. Fenster, Teppiche, Baustellen)
  • Frequenz: tägliche, wöchentliche oder monatliche Reinigung je nach Nutzungsintensität
  • Qualitätsziel: ob lediglich sichtbare Verschmutzungen entfernt werden sollen oder eine hygienisch einwandfreie bzw. desinfizierende Reinigung erforderlich ist
  • Auditverfahren: bei größeren Projekten wird zusätzlich ein Prüfverfahren nach DIN EN 13549 festgelegt – mit klarer Dokumentation und Qualitätsüberwachung

Ein solches Leistungsverzeichnis bietet sowohl dem Auftraggeber als auch dem Dienstleister Orientierung und stellt sicher, dass die Erwartungen an Umfang und Qualität der Reinigung eindeutig definiert sind.

Büro- und Verwaltungsgebäude: Effizienz und Diskretion

In Bürogebäuden ist eine regelmäßige Reinigung fester Bestandteil des Gebäudemanagements. Meist findet sie täglich statt – entweder früh am Morgen oder nach Feierabend –, damit Arbeitsabläufe nicht gestört werden. Dabei spielt neben der Sauberkeit vor allem Diskretion eine wichtige Rolle, da sich viele Arbeitsplätze in Nutzung befinden oder sensible Informationen im Raum sind.

Um den Ablauf effizient zu gestalten, wird die Reinigung häufig in Zonen organisiert. Das bedeutet: Bestimmte Bereiche wie Großraumbüros, Konferenzräume oder Flure werden zu festgelegten Zeiten nacheinander gereinigt. Diese Struktur erleichtert nicht nur die Planung, sondern erhöht auch die Qualität, da alle Flächen systematisch erfasst werden können.

Zum typischen Leistungsumfang gehört die gründliche Reinigung von Schreibtischen, Bildschirmoberflächen und anderen Arbeitsplätzen. Mülleimer werden geleert und desinfiziert, Teppich- und Hartböden gesaugt oder gewischt. 

Auch Konferenzräume benötigen regelmäßige Pflege, besonders nach der Nutzung durch Besucher oder interne Teamsitzungen. Fenster- und Glasflächen werden in vereinbarten Intervallen gereinigt, um für einen gepflegten Gesamteindruck zu sorgen.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Küchen- und Sanitärbereichen. Diese Zonen erfordern nicht nur gründliche Reinigung, sondern auch die regelmäßige Kontrolle und das Nachfüllen von Verbrauchsmaterialien wie Seife, Papierhandtüchern oder Toilettenpapier.

Praxistipp: Um die Abläufe noch effizienter zu gestalten, setzen viele Dienstleister inzwischen auf digitale Lösungen. Mit App-basierten Aufgabenlisten können Reinigungskräfte dokumentieren, welche Bereiche bereits bearbeitet wurden, und erhalten tagesaktuelle Informationen zu Zusatzaufgaben.

Hygienekonzepte in sensiblen Bereichen: Bildung und Gesundheit

In Bildungseinrichtungen wie Schulen und Kitas sowie in medizinischen Einrichtungen wie Arztpraxen oder Pflegeheimen hat Hygiene oberste Priorität. Der Gesetzgeber schreibt in § 36 des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) die Erstellung eines verbindlichen Hygieneplans vor. Dieser Plan legt genau fest, welche Reinigungsmaßnahmen in welchen Bereichen notwendig sind, in welchen Abständen sie erfolgen müssen und wer für die Umsetzung verantwortlich ist.

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Besonders wichtig sind regelmäßige Reinigungen von Kontaktflächen. Dazu zählen Tischoberflächen, Türgriffe, Lichtschalter oder Handläufe – also alle Flächen, die häufig berührt werden. Diese Bereiche sollten mindestens einmal täglich gereinigt werden, in stark frequentierten Räumen wie Klassenzimmern oder Wartebereichen auch häufiger. Sanitärräume müssen darüber hinaus nicht nur gereinigt, sondern mehrfach täglich desinfiziert werden, um die Übertragung von Keimen und Krankheitserregern zu verhindern.

Ein weiteres zentrales Element ist die lückenlose Dokumentation. Jeder Reinigungsvorgang, die eingesetzten Mittel und Zeitpunkte müssen nachvollziehbar festgehalten werden. So kann jederzeit überprüft werden, ob die Maßnahmen eingehalten wurden – was insbesondere im Falle von Infektionsausbrüchen wichtig ist. 

Die Schulung des Reinigungspersonals ist dafür essenziell. Nur wenn Mitarbeitende mit den Vorgaben vertraut sind und wissen, wie Reinigungs- und Desinfektionsmittel korrekt eingesetzt werden, kann die Umsetzung effektiv und rechtssicher erfolgen.

Praxistipp: Ein bewährtes Mittel zur Umsetzung dieser Vorgaben ist ein standardisierter Hygieneplan nach HACCP-Prinzipien. Solche Pläne enthalten übersichtliche Reinigungslisten mit festgelegten Aufgaben, Intervallen und Verantwortlichkeiten. Felder zum Abhaken oder Unterschreiben ermöglichen eine einfache Kontrolle. Das schafft Sicherheit für die Einrichtungsleitung, Transparenz für das Reinigungspersonal und Nachvollziehbarkeit bei externen Prüfungen durch Gesundheitsämter oder Trägerorganisationen.

Industrielle Reinigungsprozesse: Funktionalität und Sicherheit

Produktions- und Lagerhallen stellen besondere Anforderungen an die Reinigung. Anders als in Verwaltungs- oder Wohngebäuden geht es hier nicht nur um sichtbare Sauberkeit, sondern vor allem um technische Funktionsfähigkeit und Arbeitssicherheit. 

Verschmutzungen wie Ölfilme, Metallspäne, Staub oder chemische Rückstände können Maschinen blockieren, sensible Anlagen beschädigen oder zu gefährlichen Rutschunfällen führen. Eine gründliche, fachgerechte Reinigung ist daher ein zentraler Bestandteil des betrieblichen Sicherheitskonzepts.

Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, kommen spezielle Verfahren und Maschinen zum Einsatz. Leistungsstarke Industriesauger mit HEPA-Filtern ermöglichen es, auch feinste Stäube und potenziell gesundheitsgefährdende Partikel sicher zu entfernen. In Bereichen mit Maschinenölen oder Emulsionen werden Ölbindemittel und spezielle Entfetter verwendet, die Rückstände effizient lösen und zugleich Oberflächen schonen.

Für großflächige Verschmutzungen – etwa in Hallen oder an Transportwegen – eignen sich Hochdruckreiniger mit Heißwasserfunktion, die selbst hartnäckige Rückstände wie Lacknebel oder Abrieb zuverlässig beseitigen.

Die Reinigungsprozesse werden in der Regel eng mit den betrieblichen Abläufen abgestimmt. So orientieren sich viele Reinigungspläne an den Wartungsintervallen der Maschinen oder werden gezielt in produktionsfreien Zeiten umgesetzt. In besonders sensiblen Produktionsumgebungen – etwa in der Lebensmittel- oder Medizintechnik – ist zusätzlich die Einhaltung branchenspezifischer Hygienestandards notwendig.

Fallbeispiel: Ein anschauliches Beispiel zeigt, wie Reinigung direkten Einfluss auf die Produktivität haben kann: Ein mittelständischer Metallverarbeitungsbetrieb mit einer Hallenfläche von rund 8.000 Quadratmetern hatte regelmäßig mit Produktionsausfällen aufgrund von Maschinenstillständen zu kämpfen. Nach der Einführung eines neuen Reinigungskonzepts, das eine wöchentliche Tiefenreinigung sowie einen täglichen Tagesdienst zur punktuellen Staubentfernung vorsah, konnten die Stillstandzeiten innerhalb von sechs Monaten um 15 Prozent reduziert werden. Die Investition in eine gezielte Reinigung zahlte sich damit nicht nur hygienisch, sondern auch wirtschaftlich aus.

Reinigung im Wohnbereich: Sauberkeit als Serviceleistung

In Wohnanlagen mit mehreren Parteien spielt die Sauberkeit der gemeinschaftlich genutzten Flächen eine zentrale Rolle für das tägliche Wohlbefinden der Bewohner. Ob Eingangsbereich, Treppenhaus oder Fahrstuhl – gepflegte Flächen vermitteln einen positiven ersten Eindruck und tragen zur langfristigen Werterhaltung des Gebäudes bei. Gleichzeitig ist die Reinigung Teil der Betriebskosten, weshalb eine transparente Kommunikation gegenüber den Mietern unerlässlich ist.

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Zu den klassischen Aufgaben in Wohngebäuden zählt die regelmäßige Reinigung der Treppenhäuser. Dabei werden nicht nur Stufen und Podeste gewischt, sondern auch Handläufe, Fensterbänke und Briefkastenanlagen gesäubert. Gerade in höher frequentierten Gebäuden ist es sinnvoll, diese Arbeiten mindestens einmal pro Woche durchzuführen, bei Bedarf auch öfter.

Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Pflege der Müllplätze. Hier geht es nicht nur darum, groben Schmutz zu entfernen, sondern auch um die Entsorgung von Fehlwürfen oder Sperrmüll, der oft neben den Tonnen abgestellt wird. Eine saubere und gut organisierte Abfallstation trägt wesentlich dazu bei, Geruchsbelästigungen und Schädlingsbefall zu vermeiden.

Auch Kellerbereiche, Fahrradabstellräume und Aufzüge sollten regelmäßig gereinigt werden. In diesen Zonen sammeln sich schnell Staub, Spinnenweben oder grober Schmutz, der das Erscheinungsbild beeinträchtigen kann. Je nach Objektgröße und Nutzungsintensität kann die Reinigungsfrequenz hier variieren.

Zusätzlich zu den regelmäßigen Aufgaben gibt es saisonale Arbeiten, die in den Reinigungsplan integriert werden sollten. Dazu gehören die Laubentfernung im Herbst, das Schneeräumen im Winter oder das Streuen bei Glätte. Diese Maßnahmen erhöhen nicht nur die Sicherheit auf dem Grundstück, sondern beugen auch Haftungsrisiken für die Eigentümergemeinschaft oder Hausverwaltung vor.

Praxistipp: Ein regelmäßig aktualisierter Aushang im Eingangsbereich hilft bei der konkreten Umsetzung in der Praxis. Dieser informiert die Bewohner über durchgeführte Reinigungen, geplante Sondermaßnahmen oder Ansprechpartner im Fall von Rückfragen. Eine klare und nachvollziehbare Kommunikation schafft Vertrauen und trägt dazu bei, dass die erbrachten Leistungen auch wahrgenommen und wertgeschätzt werden.

Fazit & Ausblick

Reinigungskonzepte müssen sich stets am Gebäudetyp, an den Nutzern und an gesetzlichen Anforderungen orientieren. Statt Standardlösungen braucht es individuell angepasste Pläne, die Hygiene, Effizienz und Nachhaltigkeit vereinen.

Mit qualifizierten Dienstleistern, fundierten Leistungsverzeichnissen, regelmäßigen Audits (z. B. nach DIN EN 13549) und modernen Tools für Qualitätssicherung lassen sich Reinigung und Gebäudepflege auf ein professionelles Niveau heben. Ob Büro, Schule, Produktion oder Wohnhaus – durchdachte Reinigungsstrategien leisten einen unsichtbaren, aber entscheidenden Beitrag zur Funktion, Sicherheit und Werterhaltung von Immobilien.

 

Über den Autor: Fritz Gehrmann

David Grenda

Fritz Gehrmann ist Gründer von SERVIMONDA und setzt sich mit seinem Team leidenschaftlich für die professionelle Immobilienpflege ein. Mit Fokus auf effiziente Prozesse und maximale Kundenzufriedenheit sorgt er dafür, dass alle Aufgaben von der Gebäudereinigung bis zur Gartenpflege mit höchster Qualität und Engagement erfüllt werden. SERVIMONDA ist Ihr zuverlässiger Partner für die Pflege und den Erhalt Ihrer Immobilie.