Wärmepumpe, Pellets oder Hybrid? Die neue Heiztechnik im Vergleich

Admin

© Trueffelpix / stock.adobe.com
Funktionsprinzip Wärmepumpe

Bestand früher lediglich die Wahl zwischen Holz- bzw. Kohleöfen und einer ölbefeuerten Zentralheizung, ist die Auswahl heute wesentlich größer. Umweltfreundliche Alternativen wie die Wärmepumpe oder eine Pelletheizung liegen voll im Trend, zudem gibt es Kombinationen aus verschiedenen Heiztechniken – sogenannte Hybridheizungen. Unser Ratgeber liefert die wichtigsten Basics zu den modernen Heizsystemen. 

Die Wärmepumpe

Im Grunde funktioniert jede Wärmepumpe nach dem Prinzip eines Kühlschranks. Trotzdem gibt es verschiedene Arten von Wärmepumpen – sie unterscheiden sich vor allem nach der Art des genutzten Mediums:

  • Die Luftwärmepumpe entnimmt die Energie der Außenluft. Dies funktioniert selbst bei Minusgraden noch. Hierfür sind keine großen Umbauarbeiten nötig, allerdings arbeitet die Luftwärmepumpe gerade im Winter, wenn der Heizbedarf am höchsten ist, nicht so effizient. Schließlich ist im Winter die Differenz zwischen der kalten Außenluft und dem Wärmebedarf sehr hoch.
  • Wasserwärmepumpen entnehmen die Energie dem Grundwasser, das üblicherweise Temperaturen zwischen 8 und 10 Grad Celsius aufweist. Hierfür ist die Installation einer Brunnenanlage erforderlich.
  • Eine Erdwärmepumpe nutzt die sogenannte Geothermie zur Wärmegewinnung, denn bereits ab einer Tiefe von 1 bis 2 Metern ist die Erde das ganze Jahr über frostfrei. Ab einer Tiefe von 40 bis 100 Metern sind sogar Temperaturen zwischen 8 bis 10 Grad vorzufinden. Einerseits gibt es die Möglichkeit, Erdsonden in einer Tiefe zwischen 40 und 100 Metern zu installieren, alternativ können Erdkollektoren horizontal unterhalb der Frostgrenze verlegt werden.

Wirkungsgrad und Effizienz der Wärmepumpe

Der Wirkungsgrad einer Wärmepumpe bemisst sich anhand der Arbeitszahl. Die Arbeitszahl beschreibt das Verhältnis zwischen aufgewendeter Energie und Wärmeertrag. Ab einem Verhältnis von 1:3 arbeiten Wärmepumpen effizient, wobei ein Verhältnis von 1:4 bis 1:5 angestrebt werden sollte. Für die Effizienz der Wärmepumpe ist darüber hinaus wichtig, dass die benötigte Heizlast vorher so genau wie möglich bestimmt wurde. Zudem steigt die Effizienz der gesamten Anlage, wenn die Wärmepumpe beispielsweise um einen Batteriespeicher PV ergänzt wird.

Siehe auch  Der Wunsch nach einem Carport - was ist vor dem Kauf zu beachten?

Die Pelletheizung

Die Pelletheizung ist grundsätzlich eine herkömmliche Verbrenner-Heizung, bei der statt Öl oder Gas jedoch gepresste Holzreste (Pellets) verfeuert werden. Moderne Varianten arbeiten vollautomatisch, der Brennstoff wird per Saugrohr oder Transportschnecke aus dem Lagerraum in die Therme befördert. Heutzutage sind diese Nachschubsysteme mikroprozessorgesteuert und verbrauchen daher nicht mehr Energie als unbedingt nötig.

Kleinere halbautomatische Pelleteinzelöfen haben eine Leistung von bis zu 8 kW und eignen sich zum Heizen einzelner Räume, Etagen oder kleiner Häuser mit wenig Energiebedarf. Ein Vorratsbehälter direkt am Ofen wird von Hand mit Pellets befüllt, von dort wird der Tages- oder Wochenvorrat automatisch bedarfsgerecht per Förderschnecke in den Brennraum transportiert. Wenn mehrere Räume beheizt werden sollen, können sogenannte wasserführende Pelletöfen mit einem eigenen Heißwasser-Reservoir direkt an einen Heizkreislauf angeschlossen werden. Sie geben dann – je nach Regelung – nur 20 – 40 % der Wärme an den Raum ab, in dem sie stehen.

Die Pelletheizung arbeitet üblicherweise mit einer Vorlauftemperatur von 55 – 60 °C. Kombinierte Wasserspeicher für Heiz- und Brauchwasser besitzen eine intelligente Steuerung der Heizleistung. Damit bietet sich die Möglichkeit, eine Pelletheizung mit Solarthermie zu koppeln, denn auch Solarthermie-Systeme sind meist auf diesen Temperaturbereich ausgelegt. Daher kann in einer entsprechend konzipierten Heizungsanlage die Solarthermie die Pelletverbrennung nahtlos unterstützen oder in sonnenreichen Monaten sogar vollständig ersetzen.

Die Hybrid-Heizung

Als Hybrid-Heizung bezeichnet man ein Heizsystem, das zwei unterschiedliche Energiequellen kombiniert, um eine möglichst effiziente Wärmeversorgung des Gebäudes zu erreichen. Typischerweise besteht eine solche Heizanlage aus einer regenerativen Komponente wie einer Wärmepumpe oder einer Solarthermieanlage und einer konventionellen Heizquelle, z. B. einem Gas- oder Öl-Brennwertkessel. Diese Kombination erlaubt es je nach Außentemperatur und Energiepreisen, zwischen den Energiequellen zu wechseln oder auch beide gleichzeitig zu nutzen.

Siehe auch  Schickes Badmöbel: Waschtisch mit Unterschrank

Das Ziel der Hybrid-Heizung ist es, sowohl die Energieeffizienz zu steigern als auch den CO₂-Ausstoß zu senken, ohne dabei auf die Versorgungssicherheit verzichten zu müssen. In den Übergangszeiten kann etwa die Wärmepumpe allein für ausreichend Wärme sorgen, an sehr kalten Tagen springt der fossile Brenner dann zusätzlich ein. Hybride Heizanlagen gelten daher als besonders zukunftsfähig.