Wer beim Badumbau nur an heute denkt, plant schon das nächste Problem

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Mitten im Bad-Umbau

Den Umbau ihrer einstigen Nasszellen lassen sich die Deutschen zurecht einiges kosten. Doch was viele Haus- oder Wohnungsbesitzer dabei vergessen: Auch sie werden älter – und mit dem Alter verändern sich nicht nur die Ansprüche, sondern auch die Bedürfnisse. Denn unsere Gesellschaft altert. Nach Vorhersagen des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden wird bereits in zehn Jahren jeder dritte Mensch hierzulande 65 Jahre oder älter sein. Mit weitreichenden Folgen: nicht nur für das Gesundheitssystem oder den Arbeitsmarkt, sondern auch für die Art und Weise, wie wir wohnen wollen – und müssen.

Vorausschauende Badplanung hilft, teure Doppelkosten zu vermeiden

Besonders im privaten Wohnbereich zeigt sich, wie wenig vorausschauend viele Sanierungen, besonders im Bereich der Badezimmer, bislang geplant werden. Das Badezimmer gehört zu den Räumen, die regelmäßig modernisiert werden – sei es aus ästhetischen Gründen oder wegen technischer Notwendigkeiten wie einer defekten Wanne oder dem Umbau zur Regendusche.

Doch bei der Planung wird oft nur an den aktuellen Bedarf gedacht. Doch was schön aussieht und für Menschen in ihren 30ern oder 40ern einfach zu handhaben ist, kann für (ältere) Menschen mit Sehbehinderungen oder körperlichen Einschränkungen hin zum notwendigen Einsatz von Rollatoren oder Rollstühlen schon eine unüberwindliche Hürde darstellen.

Altersgerechte Aspekte wie bodengleiche Duschen, Haltegriffe oder ausreichend Bewegungsfläche bleiben bei der Planung heute meist außen vor. Das ist nicht nur wenig weitsichtig, sondern später auch doppelt teuer. Denn schon in wenigen Jahren muss erneut umgebaut werden – mit deutlich höheren Kosten und oft unter Zeitdruck.

Dabei ist die Lösung einfach: Wer heute saniert, sollte morgen mitdenken. Wer ein barrierefreies Bad einrichten möchte, muss nicht befürchten, dass es automatisch nach grau-weißem Pflegeheim aussieht. Im Gegenteil: Moderne Produkte und Designs ermöglichen eine barrierearme Gestaltung, die stilvoll und funktional zugleich ist. Bodengleiche Duschen etwa sind nicht nur komfortabel für ältere Menschen, sondern auch ein ästhetisches Highlight in jedem Bad. Haltegriffe lassen sich dezent integrieren, und breite Türen oder rutschfeste Böden erhöhen die Sicherheit für alle Generationen.

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Mit generationenübergreifender Badplanung neue Mieter-Zielgruppen

Auch aus Sicht der Immobilienwirtschaft oder privater Eigentümer lohnt sich die vorausschauende Planung. Eine altersgerechte Ausstattung steigert den Wert der Immobilie und macht sie für eine breitere Zielgruppe attraktiv – sei es für Familien mit kleinen Kindern, Menschen mit temporären Einschränkungen oder eben für Senioren.

Natürlich bedeutet eine solche Planung zunächst etwas mehr Aufwand. Doch dieser zahlt sich langfristig aus – finanziell, funktional und emotional. Denn nichts ist belastender, als im Alter festzustellen, dass die eigene Wohnung nicht mehr den Bedürfnissen entspricht. Wer frühzeitig handelt, schafft Wohnräume, die mit den Menschen mitwachsen – und vermeidet spätere Notlösungen.

Glücklicherweise werden Modernisierer bei den Kosten beziehungsweise der Finanzierung nicht allein gelassen, es gibt attraktive Förderprogramme. Günstige KfW-Kredite und Zuschüsse sind dabei ganz ohne Voraussetzungen beantragbar, unabhängig vom eigenen Alter oder körperlichen Einschränkungen. Weitere Zuschüsse kann es je nach Bedarfslage von Kranken- oder Pflegekasse geben – das gilt besonders für den Einbau von barrierefreien Duschen gemäß der DIN-Norm 18040-2.

Und wie immer gilt: Wer das Badezimmer renovieren lässt, kann bis zu 20 Prozent der Handwerkerkosten von der Steuer absetzen. Der maximale Abzugsbetrag beträgt 1.200 Euro. Dies entspricht Handwerkerkosten in Höhe von bis zu 6.000 €.